Ziel dieser Werkstatt ist es, Kunst in Wort, Musik und Darstellung einmal anders zu erfahren: Nicht im strengen Lernen mit Buch, CD-Spieler oder Instrument-Üben, sondern durch Identifikation mit dem Komponisten Hugo Wolf, der Sängerin Frieda Zerny, mit ihrem Auftreten auf der Bühne und ihrer privaten Beziehung. Das heißt, wir schlüpfen in die Rollen von Frieda und Hugo, wir erleben ihre Konflikte und Übereinstimmungen und wir erleben dies in der Situation des Bühnenauftritts. Was vielen Schülern im alltäglichen Lernprozeß oft nicht mehr auffällt, daß alles, was wir erfahren und speichern wollen, durch unseren Körper durchgeht mit feinsten Schwingungen. Von der Luft wissen wir es, wie uns eine frische Meeresbrise belebt. Von der Musik können wir es durch die Tonschwingungen auch direkt erfahren. Jede Musik trägt in sich die einzigartige Empfindung des Komponisten und bei der Lyrik genauso die des Dichters. Umso stärker werden wir angeregt, wenn wir dies noch im Darstellenden Spiel ausführen. Dabei können alle Jugendlichen mal Hugo Wolf oder Frieda sein, mal Pianist, mal ein Sänger.
1. Wir arbeiten an der Körperwahrnehmung im Raum wie eine professionelle Sängerin, wir machen z.B. einige Kraft-Übungen zum Tiefatem und wir lernen, uns als ein mit Energie geladener „Raum” zu empfinden. Es gibt keine Schultische und Stühle, unser Körper lernt im freien Bewegen, wie er einen Erdbezug zum guten Stehen herstellt und plötzlich von allen Seiten wahrgenommen wird. Das gibt dem Gehirn einen Energie-Schub und läßt das „Voreinander-Genieren” völlig außen vor.
2. Wir arbeiten in der Darstellung mit Partner-Übungen, die, von der Tierebene ausgehend, die Schüler freimachen sollen von den sonstigen Kenntnissen und Erfahrungen, die man über Jahre von den Klassenkameraden hat.
3. Es wäre gut, wenn schon einige Lieder durchgenommen worden wären oder die Texte unserer Vorstellung auf die Schüler verteilt worden wären. Wir geben Ihnen vor der Werkstatt auch 2 Briefe von Wolf zum Verteilen und Lesen.
4. Mit diesen Übungen, Improvisationen und anschließenden Darstellungsversuchen in Lied, Text und vielleicht sogar Musik wollen wir die Schüler in ein intensives Erleben aus der Identifikation heraus bringen und für unser Programm „Himmelsflammen” neu anregen und bereits in einen künstlerischen Fluß bringen.